Schottlandreise 2008 der Bagpipe Association of Konstanz
Tag 1: Konstanz - Glasgow
Frühmorgens, am Donnerstag den 25.09.2008 versammelte sich die ganze Truppe am Bahnhof Konstanz. Von dort aus ging es mit dem Zug bis nach Zürich, wo wir mittels easyJet nach London übersetzten, um 3 Stunden später bereits Glasgow anzufliegen. Die erste Nacht verbrachten wir in der dort ansässigen Jugendherberge, welche bereits im Vorraus gebucht war. (Und somit die Hälfte unseres Planungsaufwandes ausmachte)
Somit verbrachten wir die erste Nacht in Glasgow. Dieses Bild zeigt das Nachtleben nur exemplarisch
Dieses Bild beschreibt das Nachtleben eher treffender, jedoch aufgrund des "Sonntagabends" konnten wir noch nicht in Genuss des Glasgower Nachtlebens kommen. Dazu später mehr...
Auch kamen wir gleich am ersten Abend in den Genuss von "Good Food". Frittierter Fisch, der aber zumindest frisch ist. Oder jedenfalls war, bevor er nach Aberdeen transportiert wurde, ausgenommen, und wieder zurückgeschickt wurde.
Tag 2: Von Glasgow nach Tighnabruaich
Der zweite Tag führte uns von Glasgow nach Ardrossan, wo wir die Fähre nach Arran zu nehmen beabsichtigten. Diese war jedoch voll. Das Fährpersonal bot uns an, ein Ticket zu kaufen, und auf einen Platz zu warten, was unter Umständern aber zwei Tage dauern könnte.... Also fuhren wir zurück nach Wemyss Bay, um dort die Fähre nach Bute zu nehmen. Unterwegs gab es diese lustigen Pissoirs mit integrierter Landkarte.
Wie dem Bild zu entnehmen, war es auf der Fähre.... leicht windig. Aber es war eine schöne Fähre. Sie war alt, verrostet, aber es hatten mehrere Autos Platz.... zu diesem Zeitpunkt wussten wir nicht, was noch auf uns zukommmt.
Irgendwann stellten wir fest, dass es bereits dunkel ist, und wir noch keine Unterkunft für die Nacht hatten. Also fuhren wir ins blaue und klapperten Bed & Breakfast Hütten ab. In Tighnabruaich wurden wir fündig.
Tag 3: Tarbert
Wir verliessen Bute und fuhren mit der nächsten Fähre nach Tarbet, einer kleinen Hafenstadt auf Mull. Man beachte den Schiffsnahmen auf dem nebenstehenden Bild. Unsere Route führte uns einmal quer über Mull, bis nach Campeltown. In Campeltown beschlossen wir, nicht dort zu übernachten, sondern nach Tarbet zurückzufahren, denn Campeltown war eine sehr langweilige Stadt... (noch kannten wir Lismore nicht...)
Zurück in Tarbet krallten wir uns ein nettes Bed & Breakfast, mit toll eingerichteten Zimmern, die vor Plunder nur so überquollen. Am meisten beeindruckten mich die elektrisch zu öffnenden und zu schliessenden Mülleimerdeckel.
Der Besitzer des B&B war sehr entgegenkommend, erzählte von anderen B&B's, die sehr eigenartige Reinigungsangewohnheiten besitzen. (der Insidername "Four Seasons on a Couch" bezieht sich auf die Anzahl der Zeit, die der Eigentümer benötigt, abgeschnittene Fingernägel vom Sofa zu entfernen). Als der Besitzer - gebürtiger Schotte und geboren auf Islay - uns erzählte, er habe den Namen Lismore noch nie gehört, gab uns das ersteinmal zu denken....
Tag 4: Oban
Am nächsten Tag mussten wir nach Oban. Denn dort hatten wir bereits eine Jugendherberge gebucht, da unsere Fähre nach Lismore Montag morgens um 6:55 ablegte. Also begaben wir uns noch auf einen kleinen Stadtbummel. Positiv anzumerken ist, dass die Brautmoden Stores ihre Angebotspalette auf die Durchschnittsbevölkerung abstimmen.
Unsere Sightseeing Tour führte uns in das Kolosseum von Oban, von welchem wir auch gleich einen Blick auf die Oban Distillery erhaschen konnten - welche nun unser nächstes Ziel war. Leider war das fotografieren hier verboten, da sie uns ihre eigenen Photo-CS''s verkaufen wollten.
Der Abend wurde wieder in einem stilistischen Pub mit stilistischem Food und stilistischen Fish & Chips verbracht.
Und auch Peter ging ein Licht auf.
Tag 5 - 7: Lismore
Nein... das ist nicht der Fischkutter aus Tarbet.... Das ist die Fahrzeug und Personenfähre von Oban nach Lismore. Und auf dieser haben sage und schreibe 3 Autos platz. Autos - nicht Fahrzeuge.
Hier sehen wir die Piping School of Lismore. Oder besser gesagt, das Gebäude, welches sie mal werden sollte. Bis dahin wurden wir in einem kleinen, schnuckeligen Chalet untergebracht, welches das Wasser direkt aus dem Boden zieht, und für mitteleuropäische Mägen nicht unbedingt geeignet ist. Ja, Bier kann gesünder sein als Tee....
Um möglichen Nebenwirkungen und Erkrankungen vorzubeugen, haben wir uns einen Medizinschrank eingerichtet.
Und hier sehen wir die Kirche im Dorf. Eigens für sie hat Davy ein eigenes Lied komponiert. Wohlweislich deshalb, weil es auch in Lismore nicht viel mehr gibt, über was man ein Lied komponieren könnte ;-) außer der selbstgebauten Straße von Duncan Livinstone, die wir jedoch nie gefunden haben.....
Und hier sehen wir Davy beim alltäglichen Scharade spielen. Das Spiel funktioniert so: Davy fuchtelt mit der Hand herum, streckt sporadisch diverse Finger in unterschiedliche Richtungen, und wir müssen erraten, an welchen Ton er gerade denkt. Wir nennen das Spiel auch kurz "Tschiiiiiiiiiieeeeeee"
Um Verfaulungserscheinungen vorzubeugen, haben wir unsere Reeds in Whisky getränkt. Davy fand das sehr toll.
Haggis darf natürlich auch nicht fehlen. Übrigens: Thea hat rechnen glernt. Wir Jungs haben ihr klargemacht, dass eine Palette Bier, also 24 Dosen auf drei Personen verteilt nicht mehr als höchstens zwei Mass ergeben. Man muss nur die Mengenangabe in Pint und den Alkoholgehalt genau beachten!
Hier sehen wir Peter und Henning beim Einstudieren des Lismorischen Volkstanzes. Gegenüber anderen schottischen oder irischen Tänzen wird der lismorische Tanz mit nur zwei Tänzern ausgeführt, da die Wahrscheinlichkeit, dass sich mehr wie zwei Personen gleichzeitig auf Lismore treffen, sehr gering ist.
Landschaftlich hat Lismore viel zu bieten - falls man den Ausgang aus den Löchern findet, in denen die Häuser gebaut sind.
Selbst einen ortsansässigen Gebrauchtwagenhändler gibt es auf Lismore.
Tag 8: Zurück in der Zivilisation. Fort William
Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg nach GlenFinnan, von wo wir zuerst weiter nach Mallaig wollten. Unterwegs besuchten wir noch die Ben Nevis Distillery, und machten uns - anstatt nach Mallaig - zurück nach Fort William. Leider, wie wir später feststellten - von Glenfinnan nach Mallaig wäre der "Steam Train to Mallaig" gefahren - welcher aus dem Film Harry Potter bekannt ist.
Abends nächtigten wir wieder in einem kleinen Bed & Breakfast, um am nächsten Morgen wieder ein "Scottish Breakfast" - diesmal aber ohne Würstchen - zu bekommen.
Tag 9: Über GlenCoe nach Glasgow
Am darauffolgenden Tag freuten wir uns doch wieder, etwas unter der Zivilisation zu sein, und blieben ein paar Stunden in Fort William, um touristische Souveniers für Freunde, Verwandte und Bekannte zu kaufen. Ausserdem mussten wir noch billige, pakistanische Sghian Dubhs, Kiltpins etc. besorgen, die wir nacher teuer an unser in Deutschland gebliebenes Bandmitglied Adrian verkaufen können. Unter anderem gab es auch ein Kindheitsfoto von Bruce Hitchings.
Der Weg nach Glasgow führte uns durch GlenCoe, ein Tal, in dem einst eine Siedlung der MacDonalds von den Campbells bei Nacht überfallen wurde, welche zuvor von den McDonalds aufgenommen und versorgt wurden, nachdem die McDonalds ihrerseits die Campbells überfallen und ausgeraubt haben. (...)
Das Nachtleben in Glasgow mit "Großen" und mutigen Damen. Und das bei Nieselregen und etwa 8 Grad Außentemperatur.
Tag 10: Glasgow, Prestwick & Jimmy
Da uns Glasgow eigentlich auch ganz gut gefiel, beschlossen wir, doch einfach einen Tag dort zu bleiben. So besuchten wir das International Piping Center sowie diverse andere Glasgower Lokalitäten.
Da es unser letzter richtiger Tag war, nutzten wir die Gunst der Stunde und nahmen uns mal einen richtigen "TeaRoom" vor. Dort gab es unter anderem sehr skurrile Kuchenkreationen zu sehen. Ich war so frei und habe mir die Rezepte besorgt: Das Rezept für einen 5 Kilo Kuchen benötigt: 2,5kg Zuckerguss und 2,5kg kandierte Früchte. Um etwas Abwechslung reinzubringen gibt es noch ein zweites Rezept. Nach diesem werden für 5kg Kuchen folgende Zutatan benötigt: 5kg Zuckerguss.
In Glasgow trafen wir dann auch Schüler der Clydebank Pipe Band, die dort jeden Samstag spielen müssen....
...damit sich der Pipe Major ein angemessenes Auto kaufen kann.
Den Abend verbrachten wir dann in Prestwick, wo am nächsten Tag unser Flug nach Friedrichshafen startete, und wo wir Theas Brieffreund Jimmie trafen.
Tag 11: The Day after
Um uns - am letzten Tag - wenigstens nocheinmal so richtig den Magen mit GoodFood zu verderben, genossen wir auf dem Flughafen zum letzten Mal "echte schottische Küche".
Eigentlich ist es ein trauriger Anlass.... aber irgendwie freut sich Andreas trotzdem. Hat es ihm denn in Schottland etwa nicht gefallen ?
Oh.. aha... alles klar... er hat heut noch Programm...
Eigentlich sollte der Bericht nun zu Ende sein... aber dieses letzte Bild muss sein. Nach den engen Platzverhältnissen bei RyanAir dachte ich schon... typisch Billigflieger.... aber die Bahn kann das noch toppen... dreimal so viele Leute zu transportieren wie eigentlich in den Wagen dürfen, und dann auch nach Geld dafür verlangen... und mit der gleichen stoischen Gelassenheit zu behaupten, Bahnfahren sei entspannend...
Kommentare
Tag 9
Selber ins Bein geschossen, denn Beitrag von Tag 9 habe ich dann aber 2 mal gelesen. Hahahaha.
Super Beitrag. Einzige schlechte Nebensache: Ich könnte heulen, dass ich nicht dabei war.